Das erste Quartal steht für die SODK im Zeichen der Selbstbestimmung: Der Vorstand SODK diskutiert an seinen ersten Sitzungen im Jahr weiterhin Massnahmen zur besseren Begleitung und gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Schutzstatus. Er bekennt sich weiter zu einer Road Map für betreutes Wohnen für Menschen im Alter und mit Behinderungen und stellt damit die Weichen in Richtung SODK-Vision. In Zug organisiert die SODK – fast im Sinne eines Frühlingserwachens – zum ersten Mal einen interkantonalen Inklusionsgipfel. Die kantonalen Beauftragten für Behindertenfragen begegnen dort auf Augenhöhe 25 Vertreterinnen und Vertretern mit Behinderungen. Letztere erarbeiten das Manifest für eine inklusive Behindertenpolitik, das sie später dem SODK-Plenum vorstellen werden.

Was brauchen Kinder und Jugendliche, um sich in der Welt von morgen entfalten zu können? Dieses Thema beschäftigt die SODK schwergewichtig im 2. Quartal. Symbolträchtig im Berner Generationenhaus widmet sich die Plattform Kinder- und Jugendförderung einer Studie rund um die niederschwellige Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Ebenso angeregt verlaufen die Diskussionen um die künftige Kinder- und Jugendpolitik an der Jahresversammlung der Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren im Kanton Thurgau. Nebst der Teilhabe der Jugendlichen an der Gesellschaft geht es auch um die Partizipation von Menschen mit Behinderungen – diese präsentieren ihr Manifest. Die SODK definiert daraufhin die Behindertenpolitik als einen Schwerpunkt für das kommende Jahr, gerade rechtzeitig für das 10jährige Jubiläum der Behindertenrechtskonvention im Jahr 2024

Die Zahlen im regulären Asylverfahren steigen kontinuierlich und bereiten den SODK-Mitgliedern Sorge: Die SODK ist für die Unterbringung und Betreuung von Personen im Asylbereich zuständig und unternimmt in Zusammenarbeit mit dem Bund alles, um eine adäquate Aufnahme der Menschen zu gewährleisten. Die Idee einer 3. Nationalen Asylkonferenz kommt auf, um die Zusammenarbeit über alle Staatsebenen hinweg zu stärken. Für Betriebsamkeit sorgt auch der aufflammende Konsum von Cannabisprodukten: Die Droge ist aus dem Alltag etlicher Jugendlicher und junger Erwachsenen nicht mehr wegzudenken – entsprechend gewinnt die Regularisierung an Bedeutung. Die der SODK angegliederte Fachkonferenz für Suchtfragen erarbeitet ein Positionspapier dazu, das die Freigabe von Cannabis unter strengen Bedingungen bereits für 16jährige propagiert – in Analogie zur Alkoholregelung.

Die Unterbringungssituation für Personen aus dem Asylbereich spitzt sich zu: Die Kantone finden kaum mehr neue Plätze und der Bund ruft um Hilfe. Die Kantone melden ihm schliesslich mehrere hundert Plätze in Zivilschutzanlagen. An ihrer Herbstversammlung lassen sich die SODK-Mitglieder aufdatieren über den Verlauf der Sondierungsgespräche mit der EU – insbesondere im Dossier Personenfreizügigkeit: Im Beisein von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider bekennen sich die SODK-Mitglieder zu Verhandlungen, richten jedoch das Augenmerk darauf, dass der Lohnschutz und der restriktive Zugang zum hiesigen Sozialsystem erhalten bleiben.