SODK stärkt die Opferhilfe

Die SODK setzt sich für die Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt ein und unterstützt die interkantonale Zusammenarbeit sowie den Austausch mit weiteren Akteuren der Opferhilfe.

Martin Allemann Fachbereichsleiter

Zwei Jahre nach Annahme der Roadmap gegen häusliche Gewalt haben Vertreterinnen und Vertreter der SODK, der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) und des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) am 26. Mai 2023 eine positive Zwischenbilanz gezogen. Der «Zwischenbericht zur Umsetzung der Roadmap gegen häusliche Gewalt» ermöglichte den politischen Akteuren, eine Standortbestimmung vorzunehmen. Ausserdem haben die beteiligten Akteure zusätzliche Massnahmen gegen sexuelle Gewalt verabschiedet. Die Roadmap wurde mit dem Addemdum «Sexuelle Gewalt» ergänzt.

RR Jacqueline Fehr, BR Elisabeth Baume-Schneider und Nathalie Barthoulot bei der Zwischenbilanz zur Roadmap «Häusliche Gewalt», Foto: zVg

Implementierungsarbeiten für die zentrale Opferhilfe-Telefonnummer

Gestützt auf die im Jahr 2022 erarbeiteten Grundlagen für die Einführung einer zentralen Telefonnummer für Gewaltbetroffene haben die Kantone und die SODK die Implementierungsarbeiten aufgenommen. Die Inbetriebnahme der neuen dreistelligen Kurznummer, die Opfern von Gewalt rund um die Uhr zur Verfügung steht, wird für das Jahr 2025 angestrebt.

Analyse der Schutz- und Notunterkünfte

Die SODK hat eine umfassende Analyse der Schutz- und Notunterkünfte angestossen. Damit schafft sie eine fundierte Grundlage, auf der ein kohärentes, effizientes und inklusives Gesamtsystem von Schutz- und Notunterkünften samt deren nachgelagerten Angeboten in den Kantonen bzw. Regionen entwickelt werden kann. Ausgehend von den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen in den jeweiligen Regionen fokussiert die Analyse auf die Schutzaspekte, hat aber die gesamte Versorgungskette im Blick. Die Ergebnisse werden voraussichtlich Ende 2024 vorliegen.

Bekanntmachung der Angebote der Opferhilfe

Um gewaltbetroffene Personen noch besser über den Zugang zu Hilfsangeboten zu informieren, machte die SODK mit Sensibilisierungskampagnen auf das Angebot der Opferhilfe aufmerksam. Unter dem Label „Gemeinsam gegen Gewalt im Alter“ wurden 2023 unter Mitwirkung der SODK mehrere Kampagnen realisiert, um Betroffene und Angehörige zu ermutigen, über das Thema zu sprechen und sich Hilfe zu holen. Die SODK lanciert Mitte Februar 2024 eine weitere Online-Kampagne zur Bekanntmachung von Opferhilfe-Angeboten mit Fokus auf ältere Menschen.